ARCHIV vor 1900

Die Hauptallee

Im Jahre 1766 wurde der Prater von Kaiser Joseph II für alle Besucher freigegeben.
Rasch entstanden Kaffee- und Gasthäuser entlang der Hauptallee. Die Prachtstraße
war als Ausflugsziel der Wiener sehr beliebt - sei es nun in Kutschen oder hoch zu Ross.

Da die „Lange Allee” damals unbefestigt war und noch aus Sand bestand,
mussten die Besucher der Kaffee- und Gasthäuser vor Staub geschützt werden.
Strafgefangene wurden damit beauftragt mit Gießkannen vor den Lokalen
der Hauptallee Wasser aufzuspritzen – was jedoch bald wieder eingestellt wurde,
da viele Gefangene in den Auwald verschwanden.

Vor der Errichtung des Trabrennplatzes Krieau wurden hier die Pferderennen abgehalten.
Die Fiaker lieferten sich jedoch seit jeher auch private Rennen – oftmals zum
Leidwesen der Fahrgäste.

Fürstin Pauline Metternich veranstaltete schon 1886 einen Blumenkorso.
1890 fand der erste „1.Mai–Aufmarsch” hier statt, 1903 wurde ein Autorennen veranstaltet.

Heute ist die Hauptallee für den Autoverkehr gesperrt und gehört den
unzähligen Fußgängern, Radfahrern und Sportlern.

Das Lusthaus: die Entstehungsgeschichte

Für besonders Interessierte: Ein kleiner Exkurs in die Geschichte des Praters
Die Geschichte des Wiener Praters
(entnommen von www.prater.at)

Fotos: © Oswald Miksch; www.prater.at; © Copyright by Österreichischer Kunst- und Kulturverlag;
© Bildarchiv Österr. Nationalbibliothek

Die Freudenau war öfter Kriegsschauplatz.
Das Übersetzen über die Donau war hier günstig, da es einige seichte Stellen gab.
Von den Ungarn über die Türken bis zu den Franzosen kämpften alle hier.
Als 1809 Napoleons Truppen die Donau überschritten und das Lusthaus besetzten, wurde es stark beschädigt.

Die Freudenau gehörte einmal zu Kaiser Ebersdorf, wo es 1795 das Pferdegestüt „Gut Freudenau” gab.
Erst durch den Bau des Donaukanals kam die Freudenau 1834 zur Leopoldstadt.
1839 fanden auf der Galoppbahn die ersten Rennen statt; damals waren die Tribünen
behelfsweise aus Holz gebaut.

Fotos: © Oswald Miksch; © Bildarchiv Österr. Nationalbibliothek